Saubärn-Lied

Ein echtes, altes Saubär´n-Lied: „Der Saubärngrunzer“

Gesungen wird er regional ein wenig unterschiedlich. Mal ist der Holzknecht auf den Wendelstein gestiegen, mal auf den hohen Peißenberg, den Spiegelberg oder den Goassberg.  Mal hat er Gicht, mal „kriegt er das Fell über die Ohren gezogen“, ein anderes Mal ist man ein wenig humaner.

Zitat „Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern“: In dieser Form ist der „Saubärgrunzer“ in den Wirtshäusern des Mangfalltales heute noch bekannt und beliebt. Auch im Weinstüberl bei Hochzeiten in ausgelassener Stimmung wird er gern gesungen. Aus mündlicher Überlieferung läßt er sich schon in der Zeit vor dem 1. Weltkrieg nachweisen. Das Grunzen des Saubärn wird in den Textpausen oder auch bei anderen passenden und unpassenden Stellen nachgeahmt. Ab der zweiten Zeile wird in der natürlichen Zweistimmigkeit in Terzen gesungen.

Bei/auf „youtube“ kann man sich das Lied anhören und mitsingen…

Version 1: 

1. Es war amol a Holzknecht so stolz
und er ging mit seinem Hackl in das Holz.

2. Er ging über Spiegelberg herein,
bei einer hübschen Sennerin kehrt er wohl ein.

3. Die Sennrin nahm ihn glei bei der Hand
und sie druckt ihn an die Saustallwand.

4. Die zwoa, die habn si fest zsammagschmuckt
und sie habn dabei den Saubärn derdruckt.

5. Der Bauer aber der hat’s gesehn
was mit’m Saubärn do im Stall is gschehn.

6. Die zwoa, die habn a Lug aufbracht ganz gschwind,
ja, der Saubär, der is gstorbn ohne Sünd

7. Drum die Moral von der Geschicht
die Lieb in einem Saustall lohnt sich nicht

8. Drum nehmt vor freier Liebe euch in Acht
denn sie hat schon manchen Saubärn umgebracht.

Version 2: 

1. Es war amol a Holzknecht so stolz
und er ging mit seinem Hackl in das Holz.

2. Dann stieg er auf den Wendelstein
und bei einer hübschen Sennerin kehrt er ein.

3. Die Sennrin nimm ihn glei bei der Hand
und sie druckt ihn an die Saustallwand.

4. Die zwoi die ham sich eng zammagschmuckt
und dabei ham’s den Saubärn derdruckt.

5. Der Bauer aber der hat’s gesehn
was sei’m Saubärn do im Stall is gschehn.

6. Da ham se sich a Luag zammendichtä
daß der Saubär sei gestorben an der Gicht.

7. Die Haut die hama’s zum Gerber gleich gebracht
und der Bäuerin an Unterrock draus gmacht.

8. Sie sagt sie hätt ihn erstemol an
und dabei ham s’es scho hundert mol drauf dan.

9. Der Saubär ist gestorben ohne Sünd
und die Sennrin, – die kriagt jetzt a Kind.

10. Drum nimm vor freier Liebe dich in Acht
denn sonst wirst du wie die Wildsau umgebracht.